Was sagt man zu einer Frühgeburt

Was sagt man nach einer Frühgeburt?

Hilfe, Freunde haben ein Frühchen bekommen!

Wenn das erwartete Baby zu früh auf die Welt kommt, bedeutet das für Familien einen großen Einschnitt. Statt einer romantisch-flauschigen Kennenlernzeit erwartet Frühcheneltern nicht selten eine aufreibende Aneinanderreihung von Auf und Abs. Statt eines entspannten Wochenbetts dreht sich das Gedankenkarussel auf Hochtouren. So hatte man sich das doch nicht vorgestellt! Die Intensität der erlebten Gefühle kann man sich als Nichtbetroffener kaum vorstellen und so ist es wenig verwunderlich, dass Freunde und Angehörige oft überfordert sind. Was sagt man?  

Was genau bedeutet eigentlich „Frühgeburt“?

Von einem Frühgeborenen spricht man, sobald ein Baby vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (SSW) geboren wird. Je nachdem in welcher Schwangerschaftswoche die Geburt stattfindet, wird weiter unterschieden:

Moderate oder späte Frühchen

… werden in der 32. bis 37. SSW geboren. Sie sind häufig schon „reif“ entwickelt und nicht viel kleiner oder leichter als zeitgerecht geborene Babys. Trotzdem kann es bei ihnen zu Komplikationen oder Entwicklungsverzögerungen kommen. Grund genug für frischgebackene Eltern sich Gedanken zu machen. Diese sollte man nicht versuchen „wegzureden“, sondern ernst nehmen und ein offenes Ohr schenken.

Sehr unreif geborene Frühchen

So bezeichnet man Neugeborene, die zwischen der 28. und 31. SSW geboren werden. Trotz ihres geringen Körpergewichts von meist weniger als 1.500 g haben diese heutzutage gute Chancen, sich gut zu entwickeln. Allerdings werden das Frühchen und seine Familie einige Zeit in der Klinik verbringen. Die Doppelbelastung zwischen Klinikalltag, Haushalt & Co. kann mit der Zeit sehr kräftezehrend werden.

Extremfrühchen

… kommen bereits vor Ende der 27. SSW oder noch früher auf die Welt. Ihre Organe sind noch nicht vollständig entwickelt und ihr Körper ist noch nicht auf ein Leben außerhalb der Fruchtblase vorbereitet. Droht ein Baby als Extremfrühchen auf die Welt zu kommen, wird versucht, die Geburt so lange wie möglich hinauszuzögern. Jeder Tag im Mutterleib verbessert die Überlebenschance und verringert das Risiko von Komplikationen. Gerade bei Extremfrühchen weiß das Umfeld häufig nicht, wie es mit der Situation angemessen umgehen soll.

Was hilft Frühchen-Eltern jetzt?

Für Freunde und Angehörige ist die Zeit nach der Geburt eines Frühchens häufig sehr verunsichernd. Was darf man sagen? Was fragen? Nicht selten erleben Frühcheneltern, dass sich der Freundeskreis aus Unsicherheit zurückzieht. Um nichts „Falsches“ zu sagen, sagen viele lieber gar nichts. Dabei tut Verständnis, ehrliche Anteilnahme und Unterstützung den frischgebackenen Eltern nun gut.

Doch was sagt man nach einer Frühgeburt?

Da wurde ein kleines Wunder geboren. Also sag erst einmal: „Herzlichen Glückwunsch!“ Und wenn dir darüber hinaus die Worte fehlen, dann zeigt ein „Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“ der betroffenen Familie, dass da jemand ist, der mitfühlt. Spontane Ratschläge hingegen (auch gut gemeinte), solltest du vermeiden. Biete stattdessen lieber dein offenes Ohr an: „Ich bin für dich da.“
Der Spagat zwischen Alltag und Frühgeborenen-Intensivstation kann ganz schön anstrengend sein. Ein „Wie kann ich dich unterstützen?“ bietet der Familie eine Gelegenheit, Aufgaben abzugeben. Vielleicht kannst du einen Einkauf erledigen oder mit Geschwisterkindern einen Ausflug machen?

Und: Achtung bei der Wahl von Glückwunschkarten!

Wenn du deine guten Wünsche zur Geburt eines Frühchens mit einer Grußkarte schicken möchtest, achte bei der Auswahl darauf, kein Motiv mit einem gut genährten Wonneproppen zu erwischen. Wähle lieber eine für Frühchen geeignete neutrale Babykarte, die nicht zu schmerzhaften Vergleichen verleitet.

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